Zum Thema „Die geplante Umgehungsstraße – notwendiges Übel oder sinnlose Verschwendung?“ veranstalteten wir am Mittwoch, 08.09.2004 um 19.00 Uhr im Ratssaal der Stadt Olsberg eine Podiumsdiskussion.
Teilnehmer waren:
Dr. Werner Reh vom BUND NRW
Peter Bergmann, Direktkandidat für den Kreistag Bündnis 90/Die Grünen
Rudolf Przygoda, Fraktionsvorsitzender SPD Olsberg
Die Diskussionsteilnehmer nutzten diese Veranstaltung, um nochmals Ihre Gründe für bzw. gegen den Bau der Umgehungsstrasse darzulegen.
Dr. Werner Reh vom BUND erklärte ausführlich und überzeugend, welche Gründe gegen die Umgehungsstrasse sprechen. Die Planungen sind z.T. über 20 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß. Aus seiner Sicht sind Überlegungen zum Schutz der Natur nicht ausreichend berücksichtigt worden. Die Straße verschlingt nicht nur ca. 25 Millionen Euro Baukosten, sondern muß in den Folgejahren natürlich auch unterhalten werden, was weitere Millionen kosten wird. In der jetzigen Zeit sollte bei solchen Planungen viel mehr auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ein Gesamtkonzept aus Strassen-, Schienen-, Bus-, Rad- und Fußverkehr erstellt wird.
Peter Bergmann erläuterte nochmals den langjährigen Kampf der Grünen und der Bürgerinitiative gegen die Umgehungsstrasse. Er gab auch zu bedenken, daß sich über den zusätzlichen Verkehr vor allem in Bigge bislang noch zu wenig Gedanken gemacht wurden.
Rudolf Przygoda stellte die Argumente der SPD für den Bau der Umgehungsstraße dar und betonte besonders die geänderte und aus seiner Sicht optimierte Trassenführung sowie die Entlastung der Anwohner in der Kernstadt. Auch er bestritt jedoch nicht, daß laut Gutachten die Entlastung lediglich ca. 10% des Verkehrs ergeben wird.
Anwohner aus Bigge stellten zur Dikussion, daß mit einer optimierten Verkehrsführung (Einbahnstrassenregelung, Ampelschaltung, Kreisverkehr, etc.) ebenfalls eine staufreie Ortsdurchfahrt erreicht werden kann. Sie äußerten vor allem die Sorge erhöhter Verkehrsaufkommen in den Nebenstrassen und starke Beeinträchtigung der Lebensqualität duch Bau- und Verkehrslärm. Festzustellen bleibt: Es wurde viel getan – es bleibt aber noch mehr zu tun!
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